6 Schritte zur Problemlösung

Fragezeichen 3SCHRITT 1: WELCHES PROBLEM HABE ICH? 

Ihr Problem klar zu benennen und zu beschreiben ist der wichtigste Schritt.

Es empfiehlt sich, ein großes, komplexes Problem, das Sie schon lange beschäftigt, in mehrere kleinere Probleme zu unterteilen. Dadurch wird das (Teil-) Problem besser lösbar.

SCHRITT 2: WELCHES ZIEL MÖCHTE ICH ERREICHEN?

Die Formulierung eines Ziels ist wichtig, damit klar wird, in welche Richtung Sie gehen wollen. Versuchen Sie, möglichst konkrete, messbare und realistische Ziele zu definieren.

Tipps für die Zielformulierung:

  • Positiv formulierte Ziele sind in der Regel hilfreicher als negativ formulierte Ziele, denn sie motivieren mehr und geben manchmal schon Hinweise darauf, welche Schritte zur Erreichung des Ziels notwendig sind.
    Beispiel: Nicht „Ich möchte mich nicht mehr so ungesund ernähren“, sondern „Ich möchte mehr auf eine gesunde Ernährung achten, indem ich von nun an täglich mind. zwei Stücke Obst esse.“

  • Es kann helfen, sich eine Frist für die Zielerreichung zu setzen.
    Beispiel: „Ich möchte bis zum Ende der Woche zwei Verabredungen mit Freunden vereinbart haben“.

  • Es ist sinnvoll, statt allgemein gehaltenen Formulierungen konkrete, messbare Ziele zu wählen. Dadurch werden die erreichten (Teil)-Erfolge sichtbar und die Motivation für einen längeren Prozess bleibt erhalten.
    Beispiel: Nicht „Ich möchte wieder topfit sein“, sondern „Ich möchte ab sofort einen Sportkurs besuchen.“
    Beispiel: Nicht „Ich will lernen, mich mehr zu entspannen“, sondern „Ich möchte von nun an mindestens an 2 Tagen pro Woche Entspannungsübungen machen.“

SCHRITT 3: LÖSUNGSMÖGLICHKEITEN FÜR MEIN PROBLEM

Erstellen Sie eine Liste mit allen denkbaren Lösungen für Ihr Problem. Entwickeln Sie dabei ruhig einen gewissen Ehrgeiz, sich möglichst viele, ausgefallene und kreative Möglichkeiten auszudenken. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen in den Sinn kommt.

Erst wenn Ihnen absolut gar keine neuen Ideen mehr einfallen, gehen Sie zum nächsten Teilschritt über und betrachten jede Lösung genauer.

Überdenken Sie nun die Vor- und Nachteile, Chancen auf Erfolg und Misserfolg der einzelnen Ideen. Entscheiden Sie sich dann für die wahrscheinlich beste Lösung.

Nachdem Sie diese gefunden haben, gehen Sie im nächsten Schritt dazu über, die Umsetzung dieser Lösung zu planen.

SCHRITT 4: DIE (KLEINEN) SCHRITTE ZUR PROBLEMLÖSUNG FESTLEGEN

Widerstehen Sie der Versuchung, sofort mit der Lösung zu beginnen. Bedenken Sie zuerst diese Punkte:

  1. Wie werde ich die Lösung angehen?
  2. Wen brauche ich dafür?
  3. Wann und unter welchen Umständen werde ich den Plan ausführen?
  4. Welche Worte werde ich im Kontakt mit anderen Beteiligten wählen?
  5. Wie werde ich mit der Reaktion anderer Personen umgehen?
  6. Mit welchen Hindernissen und Schwierigkeiten muss ich rechnen?
  7. Wie kann ich diese Hindernisse und Schwierigkeiten überwinden?
  8. Wann bin ich mit der Realisierung meiner Problemlösung zufrieden?

Schreiben Sie sich Ihren Plan detailliert auf.

SCHRITT 5: DIE LÖSUNGSMÖGLICHKEIT AUSPROBIEREN

Versuchen Sie anschließend, Ihren Plan so gut wie möglich auszuführen. Das Wichtigste dabei ist, eine möglichst entspannte innere Haltung für dieses Ausprobieren zu entwickeln. Machen Sie sich bewusst, dass Sie auf dem Weg zur Lösung Ihres Problem sind. Das ist ein Fortschritt! Vielleicht müssen Sie mehrere Pläne (Alternativen) ausprobieren, bis Sie schließlich Ihr Ziel erreichen. Auch dann gilt: jedes Ausprobieren bringt Sie weiter und verdient Respekt! Wenn Sie die Möglichkeit haben, sprechen Sie mit einer Person Ihres Vertrauens darüber, welche Erfahrungen Sie bei der Umsetzung Ihres Lösungsweges sammeln, welche (Teil)Erfolge Sie erreichen konnten.

SCHRITT 6: BILANZ ZIEHEN

Ziehen Sie abschließend Bilanz.

Schätzen Sie ein, zu wie viel Prozent Ihr Problem gelöst ist, wie zufrieden Sie mit Ihren eigenen Bemühungen sind, was Sie bei der Durchführung über sich gelernt haben, welchen Effekt die Ausführung auf Ihre Stimmung hatte und ob Sie das Problem als ausreichend gelöst betrachten.

Wie bereits im Schritt 5 beschrieben, kann auch hier ein reflektierendes Gespräch mit einer Vertrauensperson stattfinden.