Hilfe suchen? Eine starke Entscheidung!

hand in handIch höre, sehe und lese immer wieder, dass es Menschen schwer fällt, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Warum ist das so?

Einige typische Gedanken, die dabei eine Rolle spielen lauten:

  • „Alle anderen schaffen das auch allein. Wenn ich zugebe, dass es bei mir anders ist,
    bin ich ein schwacher Mensch.“
  • „Wer soll mir schon helfen können? Kein Mensch hat solche Probleme wie ich.
    Das versteht sowieso niemand.“
  • „Was sollen denn meine Familie, Freunde oder Kollegen denken, wenn sie erfahren,
    dass ich zu einem Therapeuten / Berater / Coach gehe?“
  • „Ich habe nun schon so oft über meine Probleme gesprochen, irgendwann muss ich
    es doch endlich alleine hinbekommen.“
  • „Anderen geht es viel schlechter. Sie brauchen die Hilfe viel dringender als ich.“
  • „Ich kann unmöglich mit jemandem über die Dinge sprechen, die mich belasten.
    Das ist viel zu peinlich. Dafür schäme ich mich.“

Weitere Faktoren sind nach meiner Wahrnehmung:

  • Vorurteile gegenüber Menschen, die eine psychische Erkrankung zu bewältigen haben, erschweren es, vor sich selbst und anderen einzugestehen, dass man erkrankt ist.
  • Es existieren Unsicherheiten und unklare Vorstellungen von dem, was in Therapie / Beratung / Coaching eigentlich abläuft.
  • Es wurden Erfahrungen mit einzelnen Formen der professionellen Beratung gesammelt und (aus unterschiedlichen Gründen) als eher enttäuschend erlebt.

Ich möchte Ihnen gern meine Sichtweise dazu darstellen:

Ja, Vorurteile sind leider nach wie vor weit verbreitet.

ABER: soll ich mir deshalb die Chance nehmen, etwas für mich und mein Befinden zu tun?

Ja, es kostet eine gewisse Überwindung, sich einem Außenstehenden gegenüber zu öffnen und mit ihm die Dinge zu besprechen, die schon lange als Belastung erlebt werden.

ABER: dieser neutrale Blick von außen kann zu neuen Sichtweisen führen und dadurch Lösungswege entstehen lassen, die langfristige Besserung möglich machen.

Ja, es wird in der Gesellschaft allgemein das Bild des leistungsfähigen Menschen ohne nennenswerte Probleme präsentiert und wir verinnerlichen diese Erwartungshaltung häufig, insbesondere dann, wenn sie sich mit den Wertmaßstäben deckt, die wir schon früh in der Familie vermittelt bekommen haben.

ABER: Muss ich diesem Bild entsprechen, das da gezeichnet wird? Ist es mein Bild von mir und meinem Leben?

Für mich ist die Entscheidung, Hilfe zu suchen, ein Zeichen der Stärke und nicht etwa ein Ausdruck von Schwäche! Warum? Weil dieser Schritt bedeutet, dass ich mich mit mir, meiner Lebenssituation und meinen individuellen Schwierigkeiten auseinandergesetzt habe und erkenne, dass Veränderungen wichtig wären, die ich im Moment nicht allein realisieren kann.

Ja, es gibt Themen, die sind uns peinlich und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie viel Zeit, Kraft und auch Mut es braucht, um sie zu besprechen.

ABER: genau diese Themen kann man häufig mit einem Außenstehenden eher besprechen als mit der Familie oder Freunden.

Ja, manchmal bringen Therapie / Beratung / Coaching nicht die erhofften Ergebnisse.

ABER: spricht das automatisch dafür, dass sie generell keine Option darstellen, um etwas im eigenen Leben zu verändern? Kann es nicht sein, dass vielleicht die Erwartungen unrealistisch waren? Hat eventuell die Chemie zwischen Klient und Helfer nicht gestimmt? Könnte möglicherweise eine andere Arbeitsweise des Helfers besser zum Klienten und seinem Anliegen passen?

Ich bin der Auffassung, dass es durch umfangreiche Informationen über die verschiedensten Themen, die mit unserem seelischen Befinden verbunden sind, gelingen kann, Unklarheiten und Berührungsängste abzubauen. Dabei gehören für mich:

  • fachliche Inhalte (z.B. über einzelne Krankheitsbilder),
  • Erfahrungsberichte von Menschen, die bestimmte Erkrankungen oder andere Belastungen gemeistert haben,
  • Tipps / Impulse für den Umgang mit Herausforderungen unseres Lebens

unbedingt zusammen.

Darüber hinaus ist es mir ein großes Bedürfnis, immer wieder ganz klar und deutlich zu vermitteln, dass es zu unser aller Leben gehört, Phasen zu erleben, die wir leichter bewältigen, wenn wir dabei nicht allein sind. Sich diese Tatsache bewusst zu machen, verringert die Hemmschwelle und lässt uns eher um Hilfe bitten.

Genau dazu möchte ich Sie gern ermutigen und dafür stehe ich Ihnen als Begleiterin auch jederzeit sehr gern zur Seite.