Gedanken und Gefühle durch einen Perspektivwechsel gezielt beeinflussen

PerspektivwechselStellen Sie sich bitte eine Situation im Beruf oder Privatleben vor, die für Sie eine so große Herausforderung darstellt, dass Ihre spontane Reaktion lautet: „Das schaffe ich nie!“ 

Was ist die Folge? Sie fühlen sich gestresst und unter Druck gesetzt. Es kommen Selbstzweifel auf, die Sie verunsichern. Aus dieser Verunsicherung resultieren Fehler und am Ende steht die Erkenntnis: „Ich habe doch gewusst, dass ich das nicht schaffe.“ Wir sprechen hier von einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung, die in der Praxis ziemlich häufig zu beobachten ist. 

An dieser Stelle wird dann gern der Rat gegeben: „Denk doch mal positiv. Trau dir mehr zu.“ Das ist an sich eine gute Idee, denn positive Gedanken führen zu positiven Gefühlen und lassen uns positiver (erfolgreicher) handeln. In unserem Beispiel würde damit die Chance steigen, dass die gestellte Aufgabe doch bewältigt werden kann. 

Zur Unterstützung wird gern mit Affirmationen gearbeitet. Affirmationen sind (meist kurze) positiv formulierte Aussagen, die wir immer wieder sagen, aufschreiben, denken bis sie im Unterbewusstsein verankert sind. 

Doch Affirmationen wirken nicht immer wie gewünscht. Nehmen wir einmal an, Sie haben für sich den Satz gewählt: „Ich schaffe das.“ Dann kann es sein, dass sich ganz schnell eine innere Stimme meldet, die etwas in der Art sagt wie: „Das glaubst du doch selbst nicht. Du hast so etwas noch nie geschafft. Warum soll das ausgerechnet heute klappen?!“ Was passiert? Sie sind trotz positiver Suggestion (Affirmation) mittendrin in negativen Gedanken mit all ihren Folgen. 

Falls Sie das in dieser Weise erleben, gibt es eine Alternative, mit der Sie möglicherweise zu einem anderen Ergebnis kommen. Statt mit einer AFFIRMATION können Sie mit einer AFFORMATION arbeiten. 

Das bedeutet - Sie formulieren keine Aussage, sondern eine Frage. Also z.B. statt „Ich schaffe das“ - „Warum werde ich das schaffen?“ 

Der „Trick“ dabei ist, dass unser Gehirn bei einer Frage automatisch auf die Suche nach einer Antwort geht. Sie kennen das vielleicht aus der Negativ-Variante, wenn Sie abends im Bett liegen und nicht einschlafen können, weil sich durch ständige Warum-Fragen („Warum passiert mir ständig so etwas? Warum bekomme ich keinen Job?“ usw.) das Gedankenkarussell endlos dreht. 

Im Positiv-Fall bedeutet es: Wir setzen unbewusst voraus, dass wir es schaffen und suchen „nur noch“ den Weg dafür.

Wir wenden uns also statt der Ursachenforschung der Lösungsfindung zu und werden aktiver. Der innerliche Stress wird verringert und das Vertrauen in uns selbst und unsere Möglichkeiten gestärkt.

Vielleicht haben Sie bei nächster Gelegenheit Lust, diese Option einmal auszuprobieren? Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg!