Wahrnehmung und Veränderung stressiger Denkmuster

NotizbuchEs ist mittlerweile vielen Menschen bekannt, dass zumindest ein Teil dessen, was wir als Stress erleben, durch unsere eigenen Gedanken entsteht. Dies gilt insbesondere für belastende Emotionen, die ein Ergebnis endloser Grübelei sein können oder mit Faktoren wie einer hohen Erwartungshaltung im Beruf (Stichwort Perfektionismus), angespannten sozialen Beziehungen u.ä. zusammenhängen. 

Die besondere Herausforderung besteht darin, dass wir uns dieser stressigen Gedanken überhaupt erst einmal bewusst werden müssen, damit es im nächsten Schritt dann möglich ist, darüber nachzudenken, wie sie sich in eine hilfreichere Richtung verändern lassen. Zu diesem Thema bietet speziell die Kognitive Verhaltenstherapie zahlreiche Ansätze, die sich im Laufe der Jahre immer stärker in der Praxis als wirksam erweisen. 

Ich möchte Ihnen in diesem Beitrag anhand eines kurzen Beispiels zeigen, wie Sie sich mit Ihren bestehenden Denkmustern gezielt beschäftigen und diese gegebenenfalls auch verändern können.  

Grundformen der Angst nach Fritz Riemann

Grundformen der AngstWarum brauchen einige Menschen viel Kontakt bzw. Nähe und anderen schnürt das wiederum die Luft ab? Warum fühlen sich einige Menschen nur wohl, wenn alles genau geordnet bzw. geregelt ist und andere fühlen sich davon wieder eingeengt?

Vor etwa 50 Jahren erschien mit „Grundformen der Angst“ eines der wegweisendsten Bücher in der Psychologie. Fritz Riemann beschreibt darin die vier Formen der Angst. Zudem erläutert er auch die dazugehörigen Persönlichkeiten. Er geht insbesondere darauf ein, warum manche Menschen eher Distanz oder Nähe suchen, aber auch ob wir eher etwas Dauerhaftes suchen oder lieber den ständigen Wechsel.

Buchvorstellung "Posttraumatische Belastungsstörung - Vom Überleben zu neuem Leben"

posttraumatische belastungsstoerung vom ueberleben zu neuem lebenCEA45F78 70C4 5244 009E 1D35155C41CAEine komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (K-PTBS) ist weder angeboren noch charakterbedingt. Von dieser grundlegenden These ausgehend, hat der Autor und Therapeut Pete Walker seinen einzigartigen multimodalen Ansatz zur (Selbst-)Hilfe entwickelt, der ihn international bekannt machte. Geschrieben aus der Sicht eines Betroffenen und eines zugleich hoch spezialisierten Therapeuten, vereinigt Walker in diesem Buch Authentizität und fachliche Kompetenz zu einem eigenständigen methodischen Konzept, das unzähligen Betroffenen bereits neue Lebensqualität geschenkt hat.

ICD-11 - In 3 Schritten zur Diagnose „Persönlichkeitsstörung“

icd 11Mit der Einführung der ICD-11-Klassifikation ist verbunden, dass es keine gesonderten Diagnosen mehr gibt für zwanghafte, paranoide, schizoide, histrionische, ängstlich-vermeidende, emotional-instabile, abhängige und dissoziale Persönlichkeitsstörungen. Stattdessen soll individueller überprüft werden, ob eine Persönlichkeitsstörung vorliegt und falls ja, in welcher Weise sie sich im Lebensalltag des betreffenden Menschen zeigt. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist in folgenden Schritten vorzugehen:

Was bringt uns die ICD-11-Klassifikation in der Praxis?

ICD 11 WHO BuchDie Weltgesundheitsorganisation WHO hat im Juni 2018 die 11. Revision der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (engl. International Classification of Diseases) ICD-11 vorgestellt. Seit dem 01.01.2022 ist diese neue Klassifikation offiziell in Kraft getreten. Nach einer Übergangsfrist von 5 Jahren soll sie die ICD-10 in allen Bereichen (Diagnostik, Abrechnung, Statistiken, internationale Vergleiche etc.) vollständig abgelöst haben. 

Der Weg in die Praxis war lang für die ICD-11 und die Gründe dafür sind vielfältig. Man hatte sich viele ehrgeizige Ziele gestellt:

support 3017399 1920Kognitive Verzerrungen nach Aaron T. Beck

Unter kognitiven Verzerrungen versteht man unbewusste Denkfehler. Auf der Grundlage früherer Erfahrungen entwickeln sich Überzeugungen, die oftmals bei aktuellen Ereignissen nicht mehr hinterfragt werden. Gerade wenn es sich um verinnerlichte negative Bewertungen der eigenen Person handelt, kann dies gravierende Auswirkungen haben. Bei psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen u.ä. erschweren es die kognitiven Verzerrungen, neue Erfahrungen zu machen und somit letztlich auch bestehende Überzeugungen korrigieren zu können. Daher ist es sinnvoll und hilfreich, dass z.B. in Beratungen / Therapien persönliche Denkmuster bewusst angeschaut und bei Bedarf verändert werden, was insbesondere durch Methoden aus der kognitiven Verhaltenstherapie gut gelingt.

Die nachfolgende Übersicht fasst die am häufigsten auftretenden kognitiven Verzerrungen kurz zusammen: